Im
Oktober, wo
wir 2 Transgender
Veranstaltungen anbieten, den Transtalk am 15.10. und die Transgender
Party Süddeutschland am 29./30.10
zusammen mit Christinas Place Frankfurt und Gegenwind Göppingen,
stellten wir uns die Frage, ob denn der Transtalk im diesem Monat schwächer
besucht werden würde.
Das war aber keineswegs der Fall, denn viele Gäste kamen von fern und
nah angereist, um einen unterhaltsamen Abend in gehobener Atmosphäre in
unserer Cocktailbar zu verbringen.
Wir hatten ein wesentlich größeres
Gästeaufkommen als Voranmeldungen, weswegen wir zu Anfang ein
wenig in Sitzplatznot geraten waren. Es konnte aber im Laufe des Abends
jeder freigewordene Tisch für uns erobert werden, und so wurde dieses
Problemchen dennoch mit etwas Einsatz der Gastgeber gelöst.
Die Gäste kamen dieses mal aus den Regionen Köln, Frankfurt,
Saarbrücken, Kaiserslautern, Heidelberg, Stuttgart, Ulm, Karlsruhe, Freiburg,
Strassburg und dem Bodenseeraum.
(Sollte ich eine Region vergessen haben, so bitte ich um Nachsicht)
Da Rita aus den USA gerade in Old Germany verweilte, ließ sie es sich
nicht nehmen, beim Transtalk reinzuschauen. Unsere Gäste kennen Rita
bereits, da sie schon Beiträge für die Transtalk Newsletter verfasst
hat, und auch künftig noch veröffentlichen wird.
Auch unsere Kollegen von „Einfach Du“ in Frankfurt erwiesen
uns die Ehre mit einem Besüchlein.
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Mit
den übrigen Santo Gästen gab es keinerlei Schwierigkeiten, und es
wurden teilweise auch wieder interessante Gespräche mit ihnen geführt.
Einige der „Stino“ Gäste saßen sogar an Tischen problemlos mitten
in unseren Reihen. Bei einer größeren „Stino“ Gruppe sorgte dann
unser Transtalk Stammgast Trinchen
für die entsprechende Auflockerung.
Um ca. 1:30 Uhr teilten sich die Gäste in 3 Gruppen auf, je nach ihren Bedürfnissen.
Leute mit weiterer Anreise z.T. mehr als 2 Stunden, machten sich
langsam auf den Nachhauseweg.
Wer es vorzog, in gemütlicher Runde weiter in der Hotelbar zu bleiben,
fand genügend Gleichgesinnte zum mitternächtlichen Plausch, denn die
Santo Bar hat bis 5 Uhr geöffnet.
Einige weit angereiste hatten sich als Frau zu günstigen Zimmerpreisen
eingecheckt und konnten den direkten Weg mit dem Lift in die Etage mit
ihrem Zimmer nehmen.
Die Gelegenheit, in einem Transgender freundlichen Hotel
untergekommen zu sein, nutzten auch einige Gäste zu einem ausgedehnten
Trannyweekend in Karlsruhe. Sie wurden noch am Samstag in der Karlsruher
City beim Kaffetrinken gesichtet.
Wer das Bedürfnis nach mehr Outdoor Erlebnissen und Tanzen hatte,
konnte noch mit in die CO2 Disco in Karlsruhe gehen. Es wurden
verbesserte Fahranweisungen ausgegeben, damit es nicht wieder vorkommen
konnte, dass einige wenige den Weg zur Disco nicht finden. Und so trafen
auch wirklich alle Gäste nach wenigen Minuten auf dem Parkplatz der
Disco ein, wo wir uns vor dem Eingang zunächst versammelten, um dann
gemeinsam die Disco zu betreten.
Wenn
man dort in einer größeren Gruppe von ca. 12 Transgendern einläuft,
bleibt es naturgemäß nicht aus, dass man dort in dieser Masse auffällt
und von den anderen Gästen beäugt wird.
Das stellt allerdings kein Problem dar, denn wir wollen ja letztenendes,
dass man die Existenz von Transgendern in der Gesellschaft wahrnimmt,
und dass man sich an uns gewöhnt.
Immer nur verstecken bringt uns eigentlich nicht weiter.
Obwohl
es immer noch CO2 Gäste gibt, die uns noch nicht kennen, merkt man doch
deutlich, dass wir dort langsam immer bekannter werden. Wir können uns eigentlich völlig frei in dieser "Disse"
bewegen, ohne von den anderen Gästen angepöbelt zu werden.
So wurden wir sogar von einigen CO2 Gästen angesprochen und freundlich
begrüßt, die uns von vorangegangenen Besuchen bereits kannten. Ja man
sagte sogar, dass man auf
uns bereits gewartet hätte, da man wusste, dass heute wieder Transtalk
gewesen sei, und wir vorbeikommen würden.
Einen bislang unbekannten weiblichen Gast am Tresen fragte ich, ob denn
unser Anblick für sie nicht ein wenig
fremdartiges darstellen würde. Darauf antwortete sie nur ganz
locker: "Nein weshalb denn, sie sei ja fast schon im gleichen Alter".
Man sei hier in der CO2- Disco doch so tolerant.
Auch
wenn wir nicht erwarten können, dass uns jemals alle "Normalos"
in der Gesellschaft verstehen können oder gar mögen, so tragen wir
doch mit solchen Outdoor Auftritten wesentlich dazu bei, dass man sich
an uns gewöhnt und dass sich Transgender in der Öffentlichkeit ungestört
aufhalten können.
Das konnte man ganz deutlich erkennen, dass wir uns auf der Tarnfläche
ganz normal zwischen den übrigen Gästen bewegen konnten.
Es war auch wieder möglich, einige Kontakte herzustellen und Gespräche
mit der übrigen Gästen zu führen.
Da es sich der Transtalk zum Ziel gesetzt hat, nicht nur den Spaßfaktor
zu verbreiten, sondern auch etwas für die Bekanntheit und die Toleranz
für Transgender in der
Gesellschaft zu tun, ist dies ein willkommene Möglichkeit für uns. Ihr
wisst ja, draußen spielt das Leben !
Und nun lassen wir wieder die Bilder von diesem unterhaltsamen Abend für
sich sprechen.
Gesichter von Leuten, die nicht
abgebildet werden möchten, habe ich unkenntlich gemacht
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