Für Unbedarfte Personen stellen sich aber spontan landläufig folgende Fragen:
- Sind Transgender homosexuelle
Männer die lieber eine Frau wären ? (oder umgekehrt)
- Wie sind Transgender sexuell orientiert ?
- Sind es Menschen, die sich mit dem biologischen Geschlecht
ihres Körpers nicht zurecht finden.
- Sind es Tunten ?
- Sind es die Clowns, die man vom Fernsehen
her kennt ?
- Worin liegt der Unterschied zwischen Transvestiten und Transsexuellen
?
- Sind es Fetischisten ?
- Sind es perverse Menschen ?
Alles recht komplexe und vielfältige Fragen.
Eigentlich mögen wir keine Schubladen, in die man Menschen steckt, denn
jeder Mensch ist ein Individuum.
Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen Transsexuellen und Transvestiten
in gewissen Bereichen die aber fließend sind und sich mitunter
verwischen.
Prinzipiell kann gesagt werden, dass der Unterschied von Transvestiten
zu Transsexuellen im Wesentlichen darin zu erkennen ist, dass Transvestiten ihre
weibliche Seite mehr oder weniger zeitweise als Frau ausleben möchten,
während Transsexuelle weitgehend die Denkweise und die Identität einer
biologischen Frau
aufweisen.
Für sie ist klar, dass sie im Innern eine Frau sind,
wenn auch die biologische Hülle nicht zu ihrer Identität passt.
Es ist
ihr größtes Ziel, in dieser Wunschgeschlecht zu leben, weil es ihrem
ganzen Wesen entspricht.
Transsexuelle sind deshalb meist bestrebt, ihr Äußeres und rechtliches
Geschlecht ihrer geschlechtlichen Identität durch eine anpassende Operation anzugleichen. Manche
Transsexuelle würden
auch gerne als Frau leben, scheuen aber die damit verbundenen Probleme
in der Gesellschaft,
die auf sie zukommen würden, und ziehen es lieber vor, äußerlich nur zeitweise die
Frau in ihnen auszuleben, oder im privaten Bereich.
Natürlich gibt es nicht nur diese beiden Schubladen sondern einen fließenden
Übergang von der einen zur anderen Form.

In Wikipedia haben wir folgende Definitionen gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki
Transgender (von lat. trans, jenseitig, darüber
hinaus und engl. gender, [soziales] Geschlecht) ist einerseits eine
Bezeichnung für Menschen, die sich mit der Geschlechtsrolle, die ihnen
üblicherweise bei der Geburt, in der Regel anhand der äußeren
Geschlechtsmerkmale, zugewiesen wurde, nur unzureichend oder gar nicht
beschrieben fühlen, und andererseits eine Selbstbezeichnung für
Menschen, die sich mit ihren primären und sekundären
Geschlechtsmerkmalen nicht oder nicht vollständig identifizieren können.
Manche Transgender lehnen auch jede Form der Geschlechtszuweisung- bzw.
-kategorisierung grundsätzlich ab. Vergleiche auch den
wissenschaftlichen Begriff Gender Identity Disorder (deutsch:
Geschlechtsidentitätsstörung). Transgender der Richtung Mann-zu-Frau
werden häufig als Transfrau bezeichnet,
Transgender der Richtung Frau- zu -Mann als Transmann.
Von den meisten Transgender -Aktivisten wird Transgender als ein
Oberbegriff für all diejenigen Menschen verwendet, die sichtbar aus den
klassischen Geschlechts-Rollenzuordnungen ausbrechen. Die bekanntesten
Begriffe in diesem Zusammenhang sind Transsexualität und
Transvestitismus. Doch auch noch einige andere nicht-transsexuelle
Menschen, die ständig oder vorwiegend in einer anderen als der
ursprünglich zugewiesenen Geschlechtsrolle leben, sind Transgender: Dazu
zählen auch Cross- Dresser, bewusst androgyne Menschen, Drag Kings und
Drag Queens, aber nur dann, wenn das Überschreiten der Geschlechtsrolle
für sie nicht nur z. B. im Sinne von hobbymäßiger bzw.
semi-professioneller Travestie, einer öffentlich zur Schau gestellten
Verkleidungskunst, anzusehen ist. Üblicherweise nicht eingeschlossen
(obwohl im Einzelfall die Abgrenzung schwierig sein kann) ist
transvestitischer Fetischismus, da der Geschlechtsrollenwechsel hier nur
zeitweise, und nur zur sexuellen Stimulation vollzogen wird.
Transgender können unter die herkömmlichen Definitionen eines der oben
genannten Begriffe passen, müssen es jedoch nicht. Ob und in welchem
Maße Transgender medizinische geschlechts- angleichende Maßnahmen
anstreben ist in jedem einzelnen Fall verschieden, dies gilt auch für
die Änderung des Vornamens und gegebenenfalls des Personenstandes.
Da die oben genannten Begriffe nicht alle Variationsmöglichkeiten
abdecken, werden gelegentlich auch nur jene Menschen, welche unter die
Definition von Transgender, jedoch nicht unter eine der „klassischen“
Definitionen von Geschlechtsidentitätsstörungen fallen (üblicherweise
Cross-Dressing/Transvestitismus und Transsexualismus) als Transgender
bezeichnet.
Mögliche Ursachen:
Über die Ursache von Transgendern gibt es keine 100% gesicherten
Erkenntnisse
Zwar existieren eine Vielzahl von psychologischen Theorien, und auch
einige, die körperliche Ursachen annehmen; jedoch konnte keine dieser
Theorien bisher empirisch belegt werden.
Zu jeder einzelnen bis dato postulierten Theorie jedoch lassen sich
etliche Gegenbeispiele finden, sowohl unter Transgendern, auf welche die
postulierte Ursache nicht, als auch unter Cisgendern (Nicht-Transgendern),
auf die sie zutrifft.
Es gibt
eine Theorie die davon ausgeht, dass eine mögliche Ursache für eine
Transidentität bereits im embryonalen Zustand im Mutterleib vorliegt und
durch die Versorgung bzw. Unterversorgung mit gewissen Hormonen während
gewisser Entwicklungszyklen des Embryos verursacht werden könnte.
Auch politisch wird mittlerweile
angenommen, dass die Geschlechterrollen von Frauen und Männern (Gender
bzw. „soziales Geschlecht“) gesellschaftlich, sozial und kulturell
geprägt seien. Laut deutschem Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend „sind diese - anders als das biologische Geschlecht -
erlernt und damit auch veränderbar.
Behandlung:
Keine Form von Transgender ist therapierbar oder heilbar im Sinne
einer Versöhnung mit der ursprünglichen Geschlechtsrolle; wie bei der
Homosexualität empfinden sich Transgender in der Regel, so sie nicht
starkem Druck von Außen ausgesetzt sind, allerdings auch nicht als
therapie- oder geistig heilungsbedürftig. Der Bedarf, Transgender (wie
Homosexualität) durch „Heilung“ zum Verschwinden zu bringen, entsteht
üblicherweise nur bei Außenstehenden, welche ihre eigene Identität
gefährdet sehen, wenn heteronormative Grundregeln ins Wanken geraten.
Transgender und Sexualität:
Grundsätzlich sind Transgender unabhängig von der sexuellen
Orientierung und sexuellen Vorlieben; sämtliche sexuellen Variationen,
die bei Cisgendern bekannt sind, gibt es auch bei Transgendern.
Die häufige Assoziation insbesondere von Transfrauen mit Prostitution
(oder anderen Arbeiten in der Sex-Industrie) rührt daher, dass in vielen
Gesellschaften Prostitution die einzige Möglichkeit für Transfrauen ist,
Geld zu verdienen, oder die einzige gesellschaftlich anerkannte Rolle
für Transfrauen.
Die ebenfalls häufige Assoziation mit Homosexualität hat zwei Ursachen;
zum einen die Tatsache, dass lesbische oder schwule Kreise häufiger
sowohl Raum als auch Vorbild für Menschen mit abweichender
Geschlechtsrollenpräsentation boten. Zum anderen bevorzugen auch
Transgender häufig Menschen mit einem anderen Geschlecht als Partner,
und zwar mit einem anderen Identitätsgeschlecht. Dies führt häufig zu
Beziehungen, die für Außenstehende homosexuell erscheinen. Die
betreffenden Personen betrachten solche Beziehungen allerdings meist als
heterosexuell.
Zwar wird die Behandlung oder Begutachtung von Transgendern häufig von
Sexualwissenschaftlern vorgenommen, jedoch (anders als häufig
angenommen) haben Geschlechtsidentität und Sexualität - zumindest bei
Transgendern - nur wenig miteinander zu tun. So ist nicht etwa die
Mehrheit der Transgender vor einem eventuellen Geschlechtsrollenwechsel
schwul oder lesbisch, um dann hinterher heterosexuell zu leben, sondern
im Gegenteil sind etwa die Hälfte der Transgender nach dem Wechsel
lesbisch oder schwul, oder auch bi- oder pansexuell. Auch bei jenen
Transgendern, die keinen vollständigen Wechsel der Geschlechtsrolle
anstreben (Cross-Dresser und andere) ist die Mehrzahl ebenso oft
heterosexuell (relativ zu ihrem Ausgangsgeschlecht) veranlagt wie der
Durchschnittsmensch.
Es gibt Untersuchungen wonach ca. 85% aller
Transvestiten heterosexuell veranlagt sein sollen.
Transgender „versus“ Transsexualität:
Obwohl (oder gerade weil) Transsexualität als eine Form von
Transgender erscheint, kam es in Vergangenheit immer wieder zu
Auseinandersetzungen zwischen Transsexuellen, die den Begriff, und/oder
jegliche Kommunikation, Zusammenarbeit oder Allianz mit
nicht-transsexuellen Transgendern ablehnen, und vor allem politisch
motivierten Transgendern andererseits.
Wo einerseits „klassische“ Transsexuelle oft argumentieren, dass sie
darunter leiden, transsexuell zu sein, und nur ein normales Leben führen
möchten, während Transgender (manchmal wird hier stattdessen auch
„Transvestiten“ benutzt oder Transvestitismus, also ein nur zeitweiliger
Rollenwechsel, impliziert) zum Teil durch ihr Äußeres Aufsehen erregen
wollen, oder dadurch „Spaß haben“ möchten (ebenso werden teilweise auch
sexuelle Motive unterstellt), verweisen einige Transgender andererseits
darauf, dass a) nicht-transsexuelle Transgender genauso leiden können
und genauso medizinische und juristische Maßnahmen benötigen können wie
Transsexuelle, und dass b) noch lange nicht alle nicht-transsexuellen
Transgender Aufsehen erregen möchten, oder „Spaß haben“ wollen, sondern
es genauso nicht-transsexuelle Transgender gibt, welche ebenfalls für
sich persönlich kein großes Interesse daran haben, irgendwie aufzufallen
in Hinsicht auf ihre Geschlechtszugehörigkeit.
Das DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)
verzichtet gänzlich auf den Begriff Transsexualismus und spricht nur
noch allgemein von Geschlechtsidentitätsstörungen, welche in
unterschiedlich schwerer Form auftreten und bei welcher die notwendigen
Behandlungen jeweils auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt sind,
und grade nicht nur eine Alles-oder-Nichts-Alternative bieten.
Und nicht zuletzt jene nicht unbeträchtliche Anzahl von Menschen, welche
zwar einen Geschlechtsrollenwechsel samt der für sie notwendigen
medizinischen und juristischen Maßnahmen benötigen oder bereits
vollzogen haben, die jedoch, sei es, weil sie ein binäres
Geschlechterverständnis ablehnen oder gewisse medizinische Maßnahmen für
sich nicht benötigen..
Andere Transsexuelle begrüßen den Begriff Transgender, weil er nicht den
in der deutschen Sprache problematischen Wortbestandteil sex
enthält, da hier, anders als im Englischen mit den beiden Ausdrücken sex
für das körperliche und gender für das soziale Geschlecht, nur
ein einziger Begriff existiert. Dieser Umstand führt sprachbedingt im
Allgemeinen zu dem Missverständnis, dass Transsexualität primär ein
sexuelles Problem sei.
Aus diesem Grund, und dem Umstand, dass in der deutschen Sprache die
Geschlechtszuordnung eben mit dem biologischen Geschlecht gleichgesetzt
wird, wird Transsexualität hierzulande gelegentlich auch durch den
Begriff der Transidentität ersetzt. |