Emilia |
An diesem Monat wollten wir neuen und
unerfahrenen Transgendern die ersten Schritte in die
Öffentlichkeit erleichtern, und wir wollten unsere
Erfahrungen austauschen, die ihr im falschen Geschlecht in
der Öffentlichkeit bereits gemacht habt. Sowohl gute wie
auch ggf. Schlechte.
Der Abend war so
konzipiert, dass sowohl engagierte Transvestiten als auch
Transsexuelle, die vor ihrem Alltagstest stehen, mehr
erfahren sollten, wie sie sich in der vielleicht etwas
schwierigen Situation zurecht finden können. Also kein
spezifisches Thema von TV und TS. |
Die Temenschwerpunkte waren in
Einzelnen:
-
Wie gestalten sich die
ersten Schritte?
-
Positive / negative
Erfahrungen.
-
Was ist alles problemlos möglich?
-
Auf was ist zu achten?
-
Was sollte man unbedingt
vermeiden?
Beim Transtalk gibt es
ja viele regelmäßigen Gäste, die bereits reichlich über
solche Outdoor Erfahrungen verfügen.
Dieses mal waren mit den 17
Teilnehmerinnen leider vorwiegend neue SHG
Teilnehmerinnen anwesend, die bei
"UNS" Hilfe gesucht hatten, aber leider
weniger solche, die ihr Wissen weitergeben wollten.
Ich persönlich halte das für etwas bedauerlich, denn gerade
der Transtalk ist dafür bekannt, dass seine Mitglieder den
neuen Gleichgesinnten dabei helfen, die ersten Schritte nach
außen zu wagen und zu meistern!
Trotz der Diskrepanz von Hilfegebern und Hilfesuchenden
konnten die Hilfesuchenden ihre berechtigten Fragen,
Bedenken und Probleme in die Runde eingeben, die dann in der
Gruppe besprochen wurden.
Offenkundig war auch, dass es weitaus mehr positive Erfahrungen
und Erlebnisse durch Passanten, Verkäuferinnen oder
Kellner gegeben hat, als negative, was deutlich machte, dass
es heutzutage in Deutschland kein großes Problem mehr
darstellt, im anderen Geschlecht gestylt rauszugehen.
Transmänner scheinen es da aber noch um einiges einfacher zu
haben als Transfrauen.
Eine noch einmal andere Situation ergibt sich, wenn
Transsexuelle die bereits vol im neuen Geschlecht leben
völlig unerkannt in ihrer Häuslichen- oder Arbeits- Umgebung
im anderen Geschlecht leben wollen. Da legt man wesentlich
mehr Wert darauf, dass die Umgebung von ihrem
transsexuellen Hintergrund keine Kenntnis bekommen, als
Leute, die gelegentlich mal in einer fremden Stadt oder
Stadtteil en femme unterwegs sind.
Auch stellte sich die Frage, ob es denn so verkehrt ist,
wenn Passanten einmal etwas davon merken, wenn es nicht
gerade an jeder Straßenecke passiert.
Schließlich soll die Gesellschaft ja auch erkennen können,
dass es so etwas wie Transgender gibt. Wie soll sie jemals
Transgender akzeptieren und tolerieren können, wenn sie
niemals mitbekommt, dass es uns gibt?
Des Weiteren stand eine Diskussion an, wie die Nachfolge der
SHG- Leitung im nächsten Jahr nach Verlassen der derzeitigen
Leiterin Rita Duvalle organisiert werden sollte. Es gab auch
ein paar Ideen sowie auch Angebote, die nun vom derzeitigen
Transtalk Team abgewogen werden müssen.
Vielleicht besteht dadurch künftig auch mehr die
Möglichkeit, etwas mehr auch für Transmänner zu tun.
Die nächsten Wochen
werden zeigen, wohin die Marschrichtung bei der SHG- Leitung
gehen wird.
Viele Grüsse
Emilia Klinger
Team Transtalk Karlsruhe |