Info. Veranstaltung der PH in Karlsruhe

PH = Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe

Im November 2003 bekamen die zwei Studentinnen Inga und Steffi der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe den Auftrag, im Rahmen einer Studienarbeit das Thema Transidentität zu erarbeiten, das Thema schriftlich abzuhandeln und einen Vortrag bzw. eine Infoveranstaltung in ihren Semestern abzuhalten, wobei die Info Veranstaltung eher freiwilliger Natur gewesen ist.








 

Links Inga und rechts Steffi, die beiden Studentinnen und Organisatoren der Info Veranstaltung

Aufgrund von ausführlichen Internet Recherchen sind sie auf die Homepage des Transtalk Karlsruhe gestoßen. Da der Transtalk in unmittelbarer Nähe zur PH liegt, bot sich eine Zusammenarbeit für dieses Vorhaben an. Ihr Bezug zum Thema Transidentität war bisher bei ihnen weniger gegeben, und so musste man von Anfang an beginnen, das Thema zu erarbeiten.
Zunächst durch Literatur Recherche, dann aber auch durch persönliche Kontakte mit Betroffenen das heißt konkret mit Vertreterinnen des Transtalk Karlsruhe. Transmänner hatten wir ja damals leider noch keine in unserem Kreise.
Es ergaben sich sogleich so viele Fragen, die zunächst einmal bewettet und geordnet werden mussten. Der Fragenkatalog  ist durch Umfragen bei Kommilitonen des Semesters zusammengetragen worden.
Die Fragen sollten aber nicht nur von uns in schriftlicher Form beantwortet werden, sondern die Kommilitonen sollten die Chance haben, diese auch persönlich an uns zu stellen.
Die Vertreter des Transtalk waren Michaela, die damalige TS Beauftragte sowie Emilia Klinger. Zaza, damals auch Teammitglied des Transtalk, war auch eingeplant, aber leider beruflich verhindert.
Zunächst hatten die beiden Studentinnen zur ersten persönlichen Kontaktaufnahme einen Gesprächstermin mit uns ausgemacht, der im kleinen Rahmen im damaligen Transtalk Stammlokal Checkin stattfinden sollte. Das Ziel dieses ersten Treffens war ein gegenseitiges Kennen lernen und die weitere Vorgenesweise des Vorhabens abzustecken.
Bereits bei diesem ersten Gesprächstermin zeichnete sich recht viel Interesse und Verständnis bei den Studentinnen für dieses Thema ab Man war der Auffassung, das richtige Thema gewählt zu haben.
Darauf sagte Steffi wörtlich nach diesem Gespräch „Ich werde nie wieder lachen, wenn ich einen Transgender auf der Strasse sehe.“
In der Folgezeit wurde der Fragenkatalog aufbereitet und eine Informationsveranstaltung für das ganze Semester im Dezember 2003 festgelegt. Das Interesse an dem Thema bei den Kommilitonen war sehr groß, und so kamen 17 Studentinnen, um an dieser Veranstaltung beizuwohnen.
Allerdings war kein einziger männlicher Vertreter der PH anwesend, und auch der Herr Professor glänzte durch Abwesenheit. Eigentlich schade. Ob es da irgend welche Berührungsängste gegeben hatte?

Auch unter  den 17 Studentinnen  gab es anfangs einige, die mit gewissen Ressentiments zu dieser Veranstaltung gekommen sind. Die Besucherinnen bekamen zu verstehen, dass sie alles fragen könnten, was sie interessieren würde, auch wenn es Fragen seien, die bislang noch nicht im Fragen Katalog aufgeführt waren. Dass nur seriöse Fragen kommen würden war für uns selbstverständlich.
Und so entwickelte sich während der Veranstaltung eine muntere, unverkrampfte Diskussionsrunde, die weit den vorgesehenen zeitlichen Rahmen sprengen sollte.
Nach dem offiziellen Teil ging’s weiter in lockerer, geselliger Runde.
Bei der Verabschiedung einzelner Teilnehmerinnen hatte sich schon abgezeichnet, wie viel positive Resonanz unsere Ausführungen hinterlassen hatten. Und auch die Besucher, die zunächst mit etwas Reserviertheit gekommen sind, waren sehr angetan. Man hatte den Eindruck, dass sie verstanden hatten worum es bei Transidentität geht.
Wie uns Inga und Steffi Tage danach bestätigten, gab es keine einzige Studentin, die etwas Negatives von dieser Veranstaltung verlautbart hätte.
Mit Inga und Steffi freundeten wir uns ein wenig an, so dass wir beide  jungen Frauen in der Folgezeit einige male auch als Gäste des Transtalk empfangen durften.
Emilia Klinger
Transtalk Karlsruhe