Die Stimme einer Frau



Rita  Duvalle

Dieser Beitrag wurde uns zur Verfügung gestellt von  Rita  Duvalle

Etliche Transgender sehen in ihrer Garderobe einfach göttlich aus, ........... bis sie den Mund aufmachen. 
Dann fällt auf einen Schlag die ganze Maskerade. Die Stimme kann dich also leicht um all deine Mühe bringen. Du musst lernen,  wie eine Dame zu sprechen, aber noch wichtiger, auch wie eine zu klingen. Auf den Unterschied werde ich noch eingehen.


Sieben Komponenten gehören zu einer richtigen weiblichen Stimme:

- die Tonlage   
Obwohl die Stimme der Frau allgemein viel höher klingt, liegt sie doch
nur 3 bis 4 Töne höher als die des Mannes. Das heißt, der größte Teil des benutzten Tonbereichs überschneidet sich also bei den Geschlechtern. Der Ton macht es also nicht alleine. Der Schwerpunkt liegt auf der Resonanz.

 - der dynamische Bereich:
 Der dynamische Bereich ist derjenige zwischen den höchsten und den tiefsten Tönen. Frauen nutzen diesen Bereich wesentlich besser aus, mit einer sagen wir eher singenden Sprechweise, indem sie Emotionen mit in die Stimme legen. Sie werden dich also schon in ihrem gesprochenen Wort, ( im Gegensatz zum Mann, der eine Beileids- Bekundung abspulen kann als rede er zu einem Stein ) fühlen lassen, wie unendlich leid es ihnen tut. Es ist vom Volumen her eine mehr gleich bleibende Lautstärke, die allerdings wie in einer Sinuskurve ständig die Tonleiter auf und ab wandert. Um diesen „ singenden“ Akzent zu setzen werden oft bestimmte Wörter in die Länge gezogen, und man gewinnt fast den Eindruck, als würde ein Stück Poesie vorgetragen. Männer nutzen diese Technik weniger, sie drehen das Volumen eher auf, oder senken es ab.

 - die Resonanz :  
Was ist Resonanz? Stelle dir z.B. ein Klavier vor. Man spricht hier von einem Tasteninstrument. Im eigentlichen Sinne ist es jedoch ein Saiteninstrument. Wenn du eine Taste anschlägst, wird der Anschlag auf eine der Saiten übertragen, die im hinter der Tastatur stehenden Kasten ( dem Resonanzkörper ) aufgereiht sind. So wird ein schöner, voller, lauter Ton erzeugt. Es braucht also einen Hohlkörper von einer bestimmten Beschaffenheit und Dimension, um dieser Saite das gewünschte Volumen zu geben. Würdest du sie herausnehmen und auf ein Brett spannen, sie hätte nicht im Entferntesten diese Lautstärke und dieses Volumen.

Ein ähnlicher Vorgang findet auch in unserem Hals und Kehlkopf  beim Sprechen oder Singen statt. Frauen haben nicht so viele tiefe Resonanzen als Männer.Daher genügt es völlig wenn du einen Teil deiner tiefen Stimme einfach weglässt. Mache aber nicht den Fehler alle tiefe Resonanzen wegzulassen, sonst wird es eine Pipsstimme. Denke mal an Popstars wie Cher, die durchaus eher im tiefen Bereich singen. Aber auch die normale Stimme der Frau weist tiefere Resonanzen auf, wenn auch nicht so viele.

- die Aussprache   Das weibliche Geschlecht befleißigt sich mehr einer runden, fließenden, elegant ausschweifenden Sprechweise, wahrend Männer ihre Anliegen gewöhnlich knapp und präzise mitteilen. Daher wirkt deren Aussprache mehr Wort separierend oder abgehackt. Dies hat nicht zuletzt auch etwas mit Machtstellung und der dominierenden Figur eines Mannes zu tun.

- die Wortwahl   
Auch die Wortwahl will Beachtung finden. Es gibt typisch männliche Worte und Redewendungen, die eine Dame nie benutzen würde, da sie sich in der schwächeren Geschlechterrolle weiß, oder aber auch ihr sensibleres Wesen gewisse Kraftausdrücke einfach ablehnt.
Ein männlicher Boss befiehlt und alle Angestellten springen. Eine Frau in leitender Position würde eher an ihre Crew appellieren dieses oder jenes zu erledigen. Die Herren der Schöpfung neigen im allgemeinen dazu, wenn eine Dame mit Mannesmanieren auftritt, in Opposition zu gehen und z.B. bei der Arbeit einen Gang zurückzuschalten.
Männer wollen Frauen umwerben. Es gilt daher, stets den Kavalier im Manne zu wecken und die Probleme lösen sich von selbst.
Ein Herr würde den Kellner auffordern: „Bringen sie mir ein Pils“.
Eine Dame würde ihre Bestellung so aufgeben: „ Ach könnte ich bitte einen Cappuccino haben“ ?
Ein Mann würde von einer Nutte sprechen; eine Lady eher von einer Dame des horizontalen Gewerbes. Er bewegt sich in seiner Wortwahl dominant, da Mann sich in seiner übergeordneten Geschlechterrolle durchsetzungsfähig empfindet: ich will, ich habe, du gehst, du musst.....
Eine Frau formuliert ihre Sätze möglichkeits bezogen, da sie sehr wohl in ihrer schwächeren Rolle mit Zurückweisung rechnen muss, um ihr Gesicht nicht zu verlieren. ........ könntest du bitte, ........... ich überlege ob, ............ wie wäre es mit ......
Ihre Wortwahl lässt also Ablehnung und Zustimmung gleichermaßen zu.

- die Körpersprache:
Sie  ist ein weiteres Instrument, das unserem Individuum Ausdruck verleiht und das Gesagte unterstreicht. Je mehr du deine Sprache mit Gestik unterlegst, um so freier und unbefangener wirkst du auf deine Umgebung. Jemanden, der seine Hände durchgehend auf dem Schoss liegen hat wahrend er spricht, wirst du mit Sicherheit als verklemmt oder schüchtern einstufen.
Wir können also mit dem Wissen um diese Dinge und ihrer bewussten Anwendung
weibliche „Persönlichkeit“ produzieren.

 Halten wir also zwei Aspekte dieser Ausführung nochmals fest:
- wie eine Frau sprechen  schließt Aussprache, Wortwahl, Grammatik und Körpersprache mit ein.
- wie eine Frau klingen  dazu gehören Tonlage, Dynamischer Bereich und Resonanz

 Wie nun findest du deine neue weibliche Stimme ?
S ie ist eine höhere Stimme und liegt irgendwo hinter deiner normalen Stimme im rückwärtigen Teil des Halses. Summe einen Ton mit deiner gewöhnlichen Stimme
und schlage diesen dann um 180 Grad nach hinten um. ( sorry, ich kann es leider nicht besser erklären ) Sie sollte nun wesentlich höher klingen.
Der nächste Schritt: diese Stimme dann hoch und tief zu probieren und dabei dann später Wörter zu formulieren, ohne sie jedoch in die normale Stimme umzubrechen.

Wichtig! Benutze auch die tiefen Resonanzen dieser Stimme.

Hier schließe ich an, was ich zuvor unter „Resonanzen“ sagte:

Wie viele tiefe Resonanzen du benutzt, regelt sich nach dem Spektrum dieser neuen Stimme. Du solltest also lernen, die ganze Bandbreite dieser Stimme auszunutzen, ohne sie jedoch in die normale Stimme umzuschlagen. Die tiefen Resonanzen deiner normalen Stimme lässt du einfach weg.
Sehr vorteilhaft wäre es wenn du noch eine Tonbandaufzeichnung von deiner Stimme vor dem Stimmbruch hättest. Du würdest dich wundern, wie weiblich sie damals klang.
Am besten wäre es ohnehin, du nimmst eine schön melodisch klingende, weibliche Stimme auf Band auf und übst das Sprechen mit ihr. Nimm dir aber diesen Artikel mit dazu und lese ihn dir immer wieder durch, damit du keinen dieser Aspekte aus dem Auge verlierst und diese bewusst üben kannst. Kontrolliere deine Fortschritte per Tonband, so bekommst du den besten Eindruck, wie deine Stimme wahrgenommen wird.


Letzte Änderung am 04.03.04