Ich möchte nun versuchen, den Bericht mal ganz anders aufzuziehen, und
nicht davon sprechen, aus welchen Regionen unsere Gäste dieses mal
wieder gekommen sind, wie toll die Stimmung war, oder dass wir wieder
einen neuen Besucher Rekord zu verzeichnen hatten und mehr als die
Hälfte der ganzen Cocktailbar für uns Transgender beansprucht hatten.
Ich möchte dieses mal einfach nur ein paar Einzel Situationen schildern,
die mir aufgefallen sind.
Eines sollte
vielleicht doch Erwähnung finden:
Unsere rasende Kellnerin Tine war an diesem Abend ausgefallen,
wodurch der Geschäftsführer des Hotels Patrik Seiffert für uns
persönlich eingesprungen ist. (Siehe Bild oben links).
Nach eigenen Aussagen hat er schon seit Jahren kein Tablett mehr in der
Hand gehabt, um die Gäste zu bedienen.
Wir möchten uns ganz herzlich bei ihm für seinen tapferen Einsatz bedanken,
auch wenn aufgrund von Tines Ausfalls der Nachschub des
lebensnotwendigen Nass
ein wenig länger gedauert hatte als bei Tine.
Es gab Einzelfälle die in Stosszeiten schon eine längere Zeit auf ihr
Getränk warten mussten.
Patrik war aber dann doch sehr mit dem Verlauf des Abends erfreut und
zufrieden und es
gab auch ein kleines Gratisgetränk.
Ein Besucherpaar aus dem Breisgau.
Zum letzten Transtalk im April hatten wir eine Anmeldung
erhalten von einem TV aus dem Breisgau, der seine Frau gleich mit
angemeldet hatte. Schließlich sollte seine Frau ja sehen wo Er/Sie
künftig gerne mal hingehen möchte, damit sie sich keine Sorgen machen
müsse, wenn er bei uns sei.
Er wolle erst mal in normalem, männlichem Bild erscheinen, um sich das
Treiben bei uns erst mal unverbindlich anzuschauen.
Beide wurden recht freundlich bei
uns aufgenommen und sie fühlten sich gleich von Anfang an bei uns wohl.
So war jedenfalls mein Eindruck.
Auch seiner Frau gefiel es sehr gut, dass beide beschlossen dieses mal
gleich wieder zu uns gekommen sind. Ich traf die Frau zunächst alleine,
als sie zur Bar hereingekommen war.
Als ich sie begrüßte sagte mir, dass Sabine (Ihr Mann) gerade bei
Michaela Butsch sei, um sich schön machen zu lassen.
Wer es noch nicht weiß: Michaela
Butsch ist unsere Visagistin, die für den Transtalk die Schminkseminare
abhält, und bei der ihr euch auch zu den einzelnen Treffen schminken und
stylen lassen könnt..
Und tatsächlich kam Sabine einige Zeit später nach, nur ich hatte sie
nicht erkannt, denn ich hatte Sabine ja nur einmal einen Monat zuvor als
Mann gesehen. Den Mann der letztes mal da war, hätte ich gleich wieder
erkannt, aber nicht Sabine. Sabine sah blendend aus und hatte sich
augenscheinlich wohl gefühlt.
Man konnte sichtlich sehen, wie sich das Breisgauer Paar wohl gefühlt
hatten, sie waren richtig glücklich und turtelten den ganzen Abend wie
ein junges verliebtes Pärchen. :- ))
Diese Situation zeigte mir ganz deutlich, wie harmonisch eine Beziehung
sein kann, wenn die Frau diese Vorlieben ihres Mannes mitträgt und beide
aufeinender zugehen.
Frage nach einer
Gesprächspartnerin:
Die Transtalk Gastgeberinnen bieten den Gästen ja immer an, zu
versuchen für euch die richtigen Tisch- und Gesprächspartner(innen) zu
finden. Schließlich kennen wir fast jede(n) einzelnen Gast und wissen in
etwas, wer zu wem passten könnte.
Diese mal kam Marlene (3-4 mal bei uns) zu mir und sagte, sag mal du
hast mit doch letztes mal die unterhaltsamen Gesprächspartner aus
Mannheim am Tisch vermittelt. Mit denen habe ich mich blendend
unterhalten und sie haben auch irgendwie gut zu mir gepasst.
In diesem Moment sah ich gerade Bernadette aus Karlsruhe hereinkommen.
Da sagte ich zu Marlene, ich weiß auch schon jemanden, mit der du dich
blendend unterhalten kannst. So wie ich Bernadette einschätze, könntet
ihr super gut zusammen passen.
Nun ich machte beide miteinender bekannt und beide begannen auch schon
sich bestens zu unterhalten, so jedenfalls mein Eindruck, denn ca. 90
Minuten später plauderten beide immer noch ganz angeregt drauflos. Kein
Eindruck von Langeweile.
Ich denke, das war ganz genau die richtige Vorgenesweise von Marlene.
Sie hätte sich auch irgendwo an einen Tisch setzen können und einfach
nur darauf warten, bis zufällig jemand passender an den Tisch kommt.
Kommt dann niemand oder nicht die richtige Person auf sie zu, wäre sie
vielleicht gelangweilt nach Hause gegangen und hätte den Eindruck
mitgenommen, nix los da, total langweilig.
Aber so hat Marlene die Offensive ergriffen und hat sich darum bemüht,
die richtige Tisch Partnerin zu finden. Ganz richtig gemacht Marlene.
.:-)
Ihr seht also, es liegt zu einem großen Teil auch an einem selber, was
für einem aus dem Abend wird. Im Zweifelsfalle einfach an Saskia oder
Emilia wenden, und der Abend ist gerettet.
Andere Bahrgäste.
Traditionell pflegen wir sehr gute Verhältnisse zu den übrigen
Normalo- Gästen.
Obwohl wir anfangs, als wir in die Hotel Santo Bar einzogen, ein wenig
Bauchschmerzen hatten, ob denn die anderen Gäste uns akzeptieren würden,
oder ob viele wegen uns wegbleiben würden. Wie würden Bio Frauen
reagieren, wenn sie uns auf der Damentoilette antreffen würden ?
Wie wir inzwischen wissen ist genau, genau das Gegenteil eingetreten.
Wir sind fast schon so etwas wie ein Werbemagnet für die Hotel Santo Bar
geworden, und viele der anderen Gäste kennen uns bereits, oder kommen
gar wegen uns.
Angeblich soll es immer besonders voll sein, wenn wir da sind.
Wir versuchen ja auch fast immer positive Kontakte zu den Normlo- Gästen
zu knüpfen. Deshalb ist bei uns ein geschmackvolles Äußeres schon
wichtig.
So sah ich auch dieses mal wieder ein Paar an einem Tisch, welches
interessiert unser Treffen in Augenschein nahm.
Ich ging zu ihnen rüber und fragte sie, ob ihnen unser Treffen gefallen
würde, und ob ich ihnen ein wenig erklären solle.
Sie sagten, sie seien bereits im Bilde und hätten auch schon mal unsere
Homepage gelesen. Sie seien schon einmal da gewesen, als wir hier waren,
und sich dann gleich informiert worum es denn bei uns gehe.
Er meinte, unsere Homepage strahle so viel Fröhlichkeit aus. Man fände
es toll, wie die Seite so aufgemacht sein.
Beide meinten, sie finden es sehr positiv, dass Transgender ihre
Bedürfnisse so normal in der Öffentlichkeit ausleben würden.
Sie hätten vorhin eine andere Gruppe von jungen Hotel Santo Gästen
beobachtet, wie so ganz normal diese unsere Anwesenheit genommen hätten,
keinerlei Reaktionen.
Obwohl nicht selbst betroffen zeigten beide sehr viel Verständnis für
uns.
Ihr seht liebe Gäste. wie man mit niveauvoller Öffentlichkeitsarbeit,
wie sie der Transtalk leisten möchte, viel für die Akzeptanz der
Transgender erreichen kann.
Wir machen Transgender im Bewusstsein der Öffentlichkeit bekannt und das
ist sehr wichtig.
Nach einer angeregten Unterhaltung verabschiedete ich mich und lud beide
ein, das nächste mal wenn wir wieder da sind zu uns an den Tisch zu
kommen, um sich mit uns angeregt zu unterhalten.
Nun sind aber wieder genug der Worte, und lasst uns wieder an den
Bildern des Abends erfreuen.
Wer Probleme mit einem Bild hat, der möge es uns bitte sofort mitteilen,
damit wir das Bild herausnehmen oder unkenntlich machen können.
Diskretion ist uns sehr wichtig!
Bitte bedenkt, dass diese Bilder keine Studio Bilder sind, sondern
sind häufig aus der Situation heraus entstanden. Entsprechend können
auch manchmal die Augen von Personen geschlossen sein. |